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Nachhaltige Fonds: Welche ESG- und Öko-Fonds es gibt und wie Sie die richtigen finden

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Was sind nachhaltige Fonds und wie funktionieren diese?

Nachhaltige Fonds – oft auch als ESG-Fonds bezeichnet – sind Investmentfonds, die neben finanziellen Kennzahlen auch ökologische (Environmental), soziale (Social) und ethische (Governance) Aspekte bei der Auswahl ihrer Anlagen berücksichtigen. Ziel ist es, Unternehmen zu fördern, die sich etwa für den Klimaschutz, faire Arbeitsbedingungen oder eine transparente Unternehmensführung einsetzen.

Im Gegensatz zu klassischen Fonds schließen nachhaltige Fonds bestimmte Branchen oder Firmen konsequent aus – z. B. aus den Bereichen Rüstung, fossile Energien, Glücksspiel oder Kinderarbeit. Sie investieren stattdessen in umweltfreundliche Technologien, soziale Innovationen und verantwortungsvolle Geschäftsmodelle.

Diese Kriterien entscheiden über echte Nachhaltigkeit

Wer in nachhaltige Fonds investieren möchte, sollte sich mit den zugrunde liegenden Auswahlkriterien vertraut machen. Denn nicht jeder Fonds, der „grün“ erscheint, erfüllt auch wirklich anspruchsvolle Standards. Wichtige Merkmale sind:

  • ESG-Ratings: Unabhängige Agenturen wie MSCI, Morningstar oder ISS ESG bewerten Fonds anhand standardisierter ESG-Kriterien. Je höher das Rating, desto nachhaltiger das Portfolio.
  • Ausschlusskriterien: Viele Fonds schließen gezielt Unternehmen oder Branchen aus, die gegen Nachhaltigkeitsprinzipien verstoßen (z. B. Waffen, Kohle, Tabak).
  • Best-in-Class-Ansatz: Der Fonds investiert in jene Unternehmen einer Branche, die im Vergleich zu ihren Mitbewerbern die besten ESG-Werte aufweisen.
  • FNG-Siegel: Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) verleiht ein Siegel für besonders transparente und glaubwürdige nachhaltige Fonds – insbesondere im deutschsprachigen Raum.
  • Impact Investing: Hier wird gezielt in Projekte investiert, die messbar zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beitragen (z. B. CO₂-Reduktion, Armutsbekämpfung).

 
Verschiedene Arten nachhaltiger Fonds im Überblick

Nachhaltige Fonds gibt es in nahezu allen Fondsarten. Je nach persönlichem Anlagestil kommen unterschiedliche Produkttypen in Frage:

  • Nachhaltige Aktienfonds: Investieren gezielt in Unternehmen mit vorbildlicher ESG-Praxis. Ideal für langfristigen Vermögensaufbau mit hoher Renditechance.
  • Nachhaltige Mischfonds: Kombinieren Aktien und Anleihen mit Nachhaltigkeitsfokus. Gut geeignet für sicherheitsorientierte Anleger.
  • Nachhaltige Rentenfonds: Konzentrieren sich auf Anleihen von Staaten oder Unternehmen mit positiver ESG-Bilanz. Oft geringere Schwankungen.
  • Nachhaltige ETFs (Indexfonds): Passiv gemanagte Fonds, die z. B. den MSCI World SRI Index abbilden. Kostengünstig und transparent.
  • Themenfonds (z. B. Klimafonds, Wasserfonds, Sozialfonds): Konzentrieren sich auf bestimmte Nachhaltigkeitsthemen mit klarem Fokus.

 
Die Auswahl an nachhaltigen Fonds ist mittlerweile so groß, dass sowohl konservative als auch renditeorientierte Anleger passende Produkte finden können.

Empfehlenswerte nachhaltige Fonds: Beispiele aus der Praxis

Die folgenden Fonds wurden in Analysen und Rankings (z. B. von herMoney, DAS INVESTMENT, Morningstar) positiv bewertet und gelten als beispielhaft:

  • Ökoworld Ökovision Classic: Einer der ältesten Öko-Fonds mit konsequentem ethisch-ökologischem Auswahlprozess.
  • GLS Bank Aktienfonds: Investiert in Unternehmen mit sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Besondere Transparenz.
  • Robeco QI US Climate Beta Equities: US-Aktien mit Klimafokus, kombiniert mit quantitativer Analyse.
  • Candriam Sustainable Equity US: ESG-orientierte US-Aktienauswahl mit bewährtem Managementansatz.
  • Pictet Global Environmental Opportunities: Fokus auf Unternehmen, die aktiv an ökologischen Lösungen arbeiten.
  • UBS MSCI World SRI ETF: Breiter, kosteneffizienter ETF mit strengen ESG-Kriterien.

 
Diese Fonds unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Regionen, Strategien und Schwerpunkte – bieten aber alle eine nachhaltige Ausrichtung für langfristig orientierte Anleger.

Fazit: Nachhaltig investieren mit klarem Gewissen und Renditechancen

Nachhaltige Fonds ermöglichen es Anlegern, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig Vermögen aufzubauen. Durch den Fokus auf ESG-Kriterien bieten diese eine Balance aus ethischem Anspruch, Transparenz und wirtschaftlicher Solidität.

Wichtig ist, nicht blind auf Etiketten zu vertrauen („Greenwashing“), sondern gezielt auf Fondsratings, Ausschlusskriterien und Siegel zu achten. Wer sich umfassend informiert und bewusst auswählt, kann mit nachhaltigen Fonds nicht nur Rendite erzielen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt und Gesellschaft leisten.

Ob aktiv gemanagt oder passiv als ETF – die Möglichkeiten für nachhaltige Geldanlage sind vielfältig und entwicklungsstark wie nie zuvor.

Tipp: ESG ist nicht gleich ESG – schauen Sie genau hin

Nachhaltig ist nicht immer gleich nachhaltig. Vergleichen Sie Fonds gezielt nach Kriterien wie Ausschlusslisten, ESG-Rating, FNG-Siegel oder Impact-Zielen. Nur wer diese Informationen prüft, vermeidet Greenwashing und findet wirklich glaubwürdige Produkte. Nutzen Sie Vergleichstools oder ESG-Filter im Depot, um sich einen fundierten Überblick zu verschaffen.

FAQ – Häufige Fragen zu nachhaltigen Fonds

1. Was unterscheidet einen nachhaltigen Fonds von einem klassischen Fonds?
Nachhaltige Fonds berücksichtigen bei der Titelauswahl nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische, soziale und ethische Kriterien (ESG). Sie schließen häufig Unternehmen mit negativen Auswirkungen (z. B. Waffen, Kohle, Kinderarbeit) aus und investieren gezielt in verantwortungsvolle Unternehmen.

2. Gibt es auch nachhaltige ETFs?
Ja. Es gibt eine große Auswahl an nachhaltigen Indexfonds (ETFs) – z. B. auf den MSCI World SRI oder den FTSE ESG Index. Diese bieten eine günstige und breit gestreute Möglichkeit, nachhaltig zu investieren – auch für Sparpläne.

3. Wie erkenne ich wirklich nachhaltige Fonds – und nicht nur Greenwashing?
Achten Sie auf ESG-Ratings, Ausschlusskriterien, das FNG-Siegel sowie auf eine transparente Berichterstattung. Fonds mit Impact-Strategien gehen noch einen Schritt weiter und zeigen konkrete soziale oder ökologische Wirkungen.

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